
By Jessé Souza
Das Buch leistet einen grundlegenden Beitrag zur Globalisierungsdebatte, indem es dem Autor gelingt, eine theoretische substitute zu den vorherrschenden Paradigmen der Modernisierungstheorie herauszuarbeiten.
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27. 33 Taylor, Sources of the self: the making of the modern identity, S. 364-365. 32 sUppLex Kapitel I – Die Hermeneutik des sozialen Raums nach Charles Taylor 35 Doch dies ist nicht die einzige Quelle der modernen Moralität für Taylor. Seine gesamte Genealogie der westlichen Wertehierarchie, die aufs Engste mit einer Diagnose der Moderne verbunden ist, die neben ihren Errungenschaften auch ihre Widersprüche und Gefahren hervorhebt, gründet in einer zentralen Ambiguität bzw. einem zentralen Widerspruch, der sich aus der Opposition zwischen der instrumentalen und punktuellen Konzeption des Selbst und der expressivistischen Konfiguration desselben ergibt.
Was die Besonderheit der Herrschaft im fortgeschrittenen Kapitalismus betrifft, so lehnt sich Bourdieu an die Marxsche These der „spontanen Ideologie“ an. Dem Kapitalismus gelingt es, eine Herrschaftsform zu entwickeln und in gewisser Weise „sekretieren“, die sich nicht nur nicht als solche zeigt, sondern gleichzeitig auch die Herrschenden von der aufwendigen Arbeit der Reproduktion der Herrschaftsverhältnisse befreit. Die erfolgreichste Ideologie ist genau diejenige, die keiner Worte bedarf und die sich aufgrund der stillen Komplizenschaft selbstregulativer Systeme erhält, die unter der Maske der formalen Gleichheit und der Ideologie des Leistungsvermögens die „Soziodizee der eigenen Privilegien“ der herrschenden Klassen erzeugt.
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