Die verhinderte Weltmacht. Reflexionen eines Europäers. by Tzvetan Todorov

By Tzvetan Todorov

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Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde (Springer-Lehrbuch)

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Januar 2003). Die gleiche Haltung bedingungsloser Unterwerfung sprach auch aus dem Brief der acht EU-Länder zur Irakkrise, darunter Polen, Ungarn und Tschechien, der gefolgt wurde von der Erklärung der zehn Regierungen osteuropäischer Länder, von Estland bis Albanien. Bekanntermaßen tadelte sie der französische Präsident Jacques Chirac zehn Tage später öffentlich mit den Worten, sie hätten »eine gute Gelegenheit zu schweigen versäumt«, sich wie »ungezogene Kinder« benommen und dadurch sogar ihre künftige Zugehörigkeit zur Europäischen Union aufs Spiel gesetzt.

Beispielsweise hat man beim ersten Einfall der amerikanischen Panzer in Bagdad in den Vororten Bagdads, der nur drei Stunden gedauert hat, einen amerikanischen Toten auf zwei- bis dreitausend Iraker gezählt (Le Monde vom 16. April 2003). Mehrere Divisionen der irakischen Armee, so heißt es, wurden vernichtet, als seien sie in einen »Fleischwolf« geraten. Die Financial Times vom 11. April 2003 wagt eine Schätzung: Etwa dreißigtausend irakische Soldaten seien getötet worden, zu denen eine unbekannte Zahl von Zivilisten hinzukomme.

Pluralismus ist besser als Einheit, im Augenblick existiert er nicht. Dabei spricht ein unübersehbares Argument für diese Option: Aus dem Innern ist keine Aggression gegen ein europäisches Land zu erwarten. Aggressionen sind ausschließlich von außen vorstellbar. In diesem Fall müsste nun aber die gesamte Union verteidigt werden, und diese Verteidigung wäre umso effektiver, wenn die Streitkräfte der verschiedenen Länder unter einem Oberbefehl vereint wären.

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